Das Leitbild der VHS Rhein-Erft

Die Volkshochschule Rhein-Erft ist ein Zweckverband der Städte Brühl, Hürth, Pulheim und Wesseling. Die Gründung des Zweckverbandes war verbunden mit der Absicht, durch die Nutzung von Synergieeffekten eine professionellere und trotzdem kostengünstige Gestaltung des Weiterbildungsangebotes zu sichern.

Aufgaben und Adressaten

Die VHS ist eine kommunale Pflichtaufgabe und per Gesetz diejenige Einrichtung, die in den vier Städten die Grundversorgung mit Weiterbildungsangeboten sicherstellt. Ihr Bildungsauftrag besteht darin, Lernpartner für Erwachsene ab dem 16.Lebensjahr zu sein. Grundsätzlich sind die Lehrveranstaltungen der VHS – so steht es in der Satzung - „für jedermann zugänglich“. Als öffentlich geförderte Einrichtung ist es die Aufgabe der Volkshochschule, Erwachsenen den Zugang zu Bildung unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Nationalität sowie sozialer und wirtschaftlicher Situation zu garantieren. Über die Schul- und Berufsausbildung hinaus soll Erwachsenen lebensbegleitend die Möglichkeit geboten werden, organisiertes Lernen fortzusetzen oder wiederaufzunehmen, und den Bedarf an Lernen und Entwicklung, der aus unterschiedlichen Gründen im Erwachsenenalter entstehen kann und angesichts sich immer schneller wandelnder Lebensbedingungen sehr wahrscheinlich auch entsteht, nachgehen zu können. Die Arbeit der VHS ist - so steht es in der Satzung – „sowohl auf die Vertiefung und Ergänzung vorhandener Qualifikationen als auch auf den Erwerb von neuen Kenntnissen, Fertigkeiten und Verhaltensweisen der Teilnehmer gerichtet.“ Der Zweckverband soll  ein regional differenziertes Angebot realisieren unter Berücksichtung der besonderen örtlichen Gegebenheiten, Bedürfnisse und Interessen. Gleichzeitig sollen aber auch überregional Weiterbildungsangebote verwirklicht werden, die in einer einzelnen Kommune nicht realisiert werden könnten. Die Arbeit der VHS erfolgt unter betriebswirtschaftlichen Vorgaben und ist der effektiven Verwendung der öffentlichen Mittel verpflichtet.  

Werte und Ziele

Die VHS Rhein-Erft steht für eine vielfältige demokratische Gesellschaft, für ein friedliches Miteinander der Menschen verschiedener Generationen, Geschlechter, Nationalitäten und Kulturen, Weltanschauungen und  Lebensstile. Sie respektiert Freiheit, Würde und Selbstbestimmung des Menschen. Sie setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Sie fühlt sich dabei den Prinzipien der Chancengleichheit, Geschlechter-Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit verpflichtet. Die VHS Rhein-Erft fördert den Anspruch auf Selbstbestimmung, regt zu Reflexion und kritischer Urteilsfindung an und unterstützt die persönliche Selbstverwirklichung der Teilnehmer. Sie erhalten ebenfalls Unterstützung beim Erwerb von Fähigkeiten, um bei der Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse mitzuwirken, schöpferische Eigeninitiative zu entwickeln und mehr Kenntnisse für das Arbeitsleben zu erwerben. Die Bildungsarbeit der VHS ist parteipolitisch und weltanschaulich nicht richtungsgebunden, sie ist lediglich den demokratischen Grundwerten verpflichtet.        

Angebote  

Gemäß dem Weiterbildungsgesetz umfasst das Angebot der VHS: „Inhalte, die die Entfaltung der Persönlichkeit fördern, die Fähigkeit zur Mitgestaltung des demokratischen Gemeinwesens stärken und die Anforderungen der Arbeitswelt bewältigen helfen. Es umfasst die Bereiche der allgemeinen, politischen, beruflichen und kulturellen Weiterbildung und schließt den Erwerb von Schulabschlüssen und Eltern- und Familienbildung ein.“ Entsprechend diesem Auftrag und dem sich darin ausdrückenden breiten Bildungsverständnisses bietet die VHS ein vielfältiges und breit gefächertes Angebot, dass sich in 7 Sachbereiche aufgliedert: Mensch, Gesellschaft, Umwelt; Kunst, Kultur, Kreativität; Gesundheit, Bewegung; Grundbildung, Deutsch, Schulabschlüsse; Sprachen; EDV; Beruf und Wirtschaft. Die VHS erfüllt mit diesem Angebot sowohl eine kulturelle, eine soziale, eine politische als auch eine ökonomische Funktion. Diese Multifunktionalität und Vielseitigkeit macht das Image der VHS aus, entspricht dem Menschenbild der VHS und dem daraus resultierenden Bildungsverständnis. Die VHS  bemüht sich darum, alle Erwachsenen und eben auch diejenigen, die bisher wenig Erfahrung mit weiterführendem Lernen gemacht haben, also bildungsferne Schichten und benachteiligte Randgruppen zu erreichen. Sie bemüht sich um die kulturelle, soziale und - in Zusammenarbeit mit den Akteuren des Arbeitsmarktes - berufliche Integration. Die Förderung der sozialen Gerechtigkeit und der Chancengleichheit durch Zielgruppenangebote, Gebührenermäßigungen und Akquirierung von Drittmitteln ist ein besonderes Anliegen der Bildungsarbeit. Deshalb richtet sich ein wichtiger Teil des Angebots an junge Er­wachsene ohne Berufsausbildung und Schulabschluss, um ihnen eine zweite Qualifizie­rungschance zu bieten, an Analphabeten, um ihnen die Chance zu bieten, noch Lesen und Schreiben zu lernen, an Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlinge, um Deutsch zu lernen und an Arbeitslose, um sich beruflich weiter zu qualifizieren mit dem Ziel sich in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Dem sozialen Engagement der VHS entspricht angesichts des Wandels der Arbeitswelt und der großen Zahl von Migranten und Flüchtlingen zunehmend ein Ausbau der Deutschkurse und der arbeitswelt- und berufsbezogenen Weiterbildung. Wo möglich richtet die VHS die Kurse nach internationalen Standards aus und bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, ein Zertifikat zu erwerben.  

Kundennähe und Beratung

Im Zentrum der VHS-Arbeit stehen die Orientierung an den Bedürfnissen der Kunden und ihre Zufriedenheit sowie die Qualität der Kurse. Die Veranstaltungen werden im Programmheft und im Internet veröffentlicht. Information, Anmeldung, Ummeldung, Abmeldung und Beratung sind zentral in der VHS-Geschäftsstelle möglich. Die Beratung beinhaltet dabei Hilfen für Einsteiger ebenso wie Begleitung während der angestrebten “Lernlaufbahn”. Darüber hinaus bietet die VHS Beratungen zur beruflichen Entwicklung und Fortbildung an. Einen großen Schwerpunkt bieten die Beratungen für Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlinge. Diese beinhalten auch ausführliche Einstufungstests.  

Ausstattung und Personal  

Erbracht werden die umrissenen Dienstleistungen von einem Team von 28 qualifizierten hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie von circa 400 nebenberuflich tätigen, fachlich qualifizierten und pädagogisch kompetenten Kursleitenden. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Dozentinnen und Dozenten sowie die Teilnehmenden gibt es eine in der Satzung verankerte Mitwirkungsmöglichkeit. Der Unterricht findet an circa 70 Orten in den vier Städten statt. Der VHS werden von den Städten Räume für die Durchführung des Unterrichts zur Verfügung gestellt. Einige dieser Räume kann die VHS alleine und vor allem ganztägig nutzen. Darüber hinaus findet ein Großteil des Unterrichts der VHS in Schulen außerhalb der Unterrichtszeiten statt. Die VHS ist Mitglied im Landesverband der Volkshochschulen in NRW. Die Finanzierung der VHS erfolgt nur zum Teil über Teilnehmerentgelte; die VHS wird als kommunale Pflichtaufgabe vom Land und den Städten bezuschusst.  

Qualitätsmanagement

Die VHS führt ein Qualitätsmanagementsystem. Sie misst sich und ihre Leistungen dabei an festgeschriebenen Standards, prüft ihre Organisationsabläufe auf mögliche Verbesserungen zum Nutzen der Kunden und tritt für größere Transparenz ein.