Berichte von Ehemaligen

„Der Schulabschlusskurs an der VHS – das Sprungbrett zu meinem Erfolg“

„Hier habe ich gelernt, dass man mit ein bisschen Anstrengung alles erreichen kann, sogar blaue Hühner zu züchten.“


„Der Schulabschlusskurs an der VHS – das Sprungbrett zu meinem Erfolg“

Miriam: sie hat einen passablen Hauptschulabschluss, geprägt von Mobbing-Erlebnissen, war stets ein sehr nachdenklicher, reflektierter Mensch. Sie hat dann eine Friseurlehre absolviert und gemerkt, dass der Beruf sie nicht ausfüllt. Ein Schlüsselerlebnis in der Familie hat sie ein neues Berufsziel ansteuern lassen: Einem Neugeborenen, das auf dem Arm der Mutter nicht aufhören wollte, zu schreien, zauberte Miriam ein Lächeln ins Gesichtchen, sobald sie es auf den Arm nahm. Diese Tatsache  wollte die Mama nicht akzeptieren, nahm ihr Baby zurück, schon fing es wieder an zu schreien. Also zurück zu Miri, sofort war das Baby wieder ruhig. Seitdem hieß es in der Familie: „Du hast etwas Besonderes, kannst gut mit Kleinkindern.“
Es wuchs der Wunsch, Erzieherin zu werden. Ihr Hindernis war der fehlende mittlere Schulabschluss. So kam sie an die VHS Rhein-Erft. Hier fand sie eine Gemeinschaft Gleichgesinnter, die respektvoll miteinander umgingen und genau das Gegenteil zu ihren früheren Mobbing-Erlebnissen darstellten. „Das lag auch an dem Umgang der Lehrer und Lehrerinnen mit uns, die uns auf Augenhöhe begegneten“, sagt M.
Nach erfolgreichen MSA absolvierte sie die dreijährige Ausbildung zur Erzieherin in Köln und arbeitet heute fest angestellt in einem Kindergarten im Rhein-Erft-Kreis. Als Ausgleich zu dem mental anstrengenden Beruf mit Kindern jobbt das Energiebündel in einem Fitnesscenter als Jumping-Trainerin und Großtrampolin-Trainerin. Die VHS sieht M. heute als Sprungbrett für ihren beruflichen Erfolg.


„Hier habe ich gelernt, dass man mit ein bisschen Anstrengung alles erreichen kann, sogar blaue Hühner zu züchten.“

Olga: Foto 26
„Ursprünglich wollte ich in einem Rathaus arbeiten. Ich wurde nämlich einmal im Rathaus so schlecht beraten, dass ich es besser machen wollte.“ Olga war mit 15 aus Kasachstan nach Deutschland gekommen und fand nach einem schwachen Hauptschulabschluss keine Anschlussperspektive.  Über das Jobcenter gelangte sie an die VHS Rhein-Erft. Hier habe sie vor allem gelernt, dass man mit ein bisschen Anstrengung „alles erreichen“ kann, sogar „blaue Hühner zu züchten“, wie sie scherzhaft behauptet. Dabei bezieht sie sich auf die Unterrichtsreihe zum Thema Genetik, in der es u.a. um die Kreuzung zwischen andalusischen und weißen Hühnern ging. Besonders profitiert habe sie als Nicht-Muttersprachlerin vom Deutschunterricht, in dem sie ihren Wortschatz enorm erweitern konnte und Textsorten erarbeitete, die sie heute in ihrem Beruf anwenden muss. Bereichernd findet sie im Nachhinein auch die gemischte Altersstruktur und die große Heterogenität der Gruppe. Dadurch erhielt sie Einblicke in  verschiedene Biografien, welche die Menschen an den zweiten Bildungsweg zur VHS geführt hatten
Inzwischen macht sie eine Ausbildung zur Büromanagerin und besucht gleichzeitig ein Berufskolleg in Köln. Zum Glück haben sich die Berufskollegs seit 2016 für Menschen über 25 geöffnet. Die Firma für die Olga arbeitet, entwickelt Heimkinoräume.  Obwohl ihr anfänglicher Berufswunsch, in einem Rathaus zu arbeiten, sich nicht verwirklicht hat, ist Olga mit ihrem Arbeitsplatz hochzufrieden. „Ich interessiere mich besonders für Vertrieb und Management. Wir bieten bezahlbare und elegante Lösungen an für Leute, die viele Geräte zum Einsatz bringen wollten“, beschreibt sie begeistert das Produkt ihrer Firma und stellt damit ihre Vertriebsqualitäten unter Beweis.